Wofür ich stehe

Gleichstellungspolitik - Frauen stärken

Vor über 50 Jahren wurde vom deutschen Bundestag das Gesetz der Gleichberechtigung von Männer und Frauen verabschiedet. Das Gesetz, welches 1958 in Kraft getreten ist, legte die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Bereich der Ehe und Familie fest. Seitdem wurden viele weitere Maßnahmen und Gesetze für Frauen beschlossen, um deren Rechte auch in anderen Lebenssituationen zu sichern. Heute, über 60 Jahre nach dem Inkrafttreten des Gesetzes, besteht immer noch ein augenfälliger Widerspruch zwischen der "gefühlten Gleichberechtigung", also dem, was jungen Frauen heute machbar zu sein scheint, und den strukturellen Rahmenbedingungen in unserer Gesellschaft.

"Es gibt keine Befreiung der Menschheit ohne die soziale Unabhängigkeit und Gleichstellung der Geschlechter."

Dies stellte August Bebel, einer der Begründer der deutschen Sozialdemokraten, schon Ende des 19. Jahrhundert fest. Für die SPD ist auch im 21. Jahrhundert klar, dass Deutschland längst nicht alle Hürden für die Gleichberechtigung von Männer und Frauen überwunden hat und stellt deswegen Forderungen:

  • Wir, die sozialdemokratische Partei, wollen die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männer durchsetzen. Wir wollen mit mehr Chancengleichheit im Beruf die Perspektiven der Frauen verbessern. Wir wollen die Gender Pay Gap von 21 Prozent überwinden, indem die Arbeitsleistung endlich unabhängig vom Geschlecht beurteilt wird. Wir wollen die Geschlechterrollen auf dem Arbeitsmarkt ändern, um die Frauen vor Altersarmut zu schützen und die durchschnittliche Höhe der Frauenrente (472 Euro) an die Männerrente (824 Euro) angleichen.

Um diese Ziele zu erreichen, machen wir uns stark für

  1. Transparenz bei den Gehältern mit einem Entgeltgleichheitsgesetz auf bundesweiter Ebene.
  2. Führungspositionen auch in Teilzeit.
  3. die Erhöhung des Frauenanteils auf 50 Prozent in den Vorständen, Geschäftsführungen und Aufsichtsgremien der Beteiligungsunternehmen des Freistaats.
  4. die Aufwertung von sozialen und frauentypischen Berufen.
  5. die Einführung eines Gleichstellungsgesetzes für die Privatwirtschaft.
  6. die Thematisierung von Rollenbildern in Schule und Ausbildung.
  • Wir wollen außerdem eine Balance von Arbeit und Familie, denn sie sind keine Gegensätze und es muss für Eltern endlich möglich sein, partnerschaftlich ihre Kinder zu erziehen, Angehörige zu pflegen und gleichzeitig den Beruf erhalten zu können. Mit einer langfristig kostenfreien, qualitativ hochwertigen und allumfassenden Kinderbetreuung, sowie flächendeckenden Ganztagsangebote in Schul- und Ferienzeit, soll diese Balance unterstützt werden.

  • Wir wollen eine Gleichstellung im öffentlichen Dienst mithilfe eines Gleichstellungsgesetzes, mit verbindlichen Quoten und Regelungen. Zudem sollen Gleichstellungsbeauftragte in jedem Betrieb vorhanden sein und deren Arbeitsbedingungen sollen verbessert werden.

  • Wir wollen Frauen vor Gewalt schützen, denn jede dritte Frau in Deutschland hat bereits körperliche Gewalt erlebt. In Bayern haben die Anzahl der Fälle von häuslicher Gewalt in den letzen Jahren zugenommen, dennoch sind die Frauenhäuser in Bayern unterfinanziert und können deshalb nur wenigen Opfern Schutz und Zuflucht bieten.

Wir machen uns stark für

  1. eine bessere und verlässlichere Finanzierung der Frauenhäuser und Notrufen in Bayern.
  2. den Ausbau der Plätze in Frauenhäuser und Maßnahmen für einen besseren Zugang zum sozialen Wohnungsmarkt.
  3. für einen Rechtsanspruch auf Schutz vor Gewalt für Frauen und Kinder.
  4. spezielle Anlaufstellen für Stalking-Opfer und deren Kinder.
  5. eine Finanzierung, die allen von Gewalt betroffenen Frauen mit ihren Kindern unbürokratisch Zugang zu Schutz und Hilfe ermöglicht.