Die SPD-Landtagsfraktion unterstützt die Automobil- und Zuliefererbranche in Bayern und Deutschland und möchte den Transformationsprozess hin zu modernen Zukunftstechnologienvorantreiben. Dazu hat sich der Vorstand der Fraktion am Montag in Regensburg mit Vertreter:innen der IG Metall und den Betriebsräten der Zuliefererfirmen Conti und Vitesco getroffen. Bei dem Treffen wurde eine Regensburger Erklärung beschlossen. Darin fordern die Unterzeichner aufgrund des Strukturwandels und den entsprechenden Umbrüchen in der bayerischen und deutschen Automobil- und Zuliefererindustrie, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, die nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen.
Fraktionschef Horst Arnold: "Die deutsche und vor allen Dingen auch die bayerische Automobil-und Zuliefererindustrie steckt in einer tiefen Krise. Es geht jetzt darum, durch zielgenaue Innovationen Arbeitsplätze zu sichern und die Branche fit für die Zukunft zu machen. In diesen Prozess müssen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwingen eingebunden werden, es muss einen Dialog auf Augenhöhe geben zwischen Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen sowie Politik, Unternehmen und Wissenschaft. Grundvoraussetzung für den Transformationsprozess ist nach unserer Überzeugung ein robuster tarifvertraglicher Schutz."
Die Regensburger Abgeordnete Margit Wild unterstreicht: "Stellenabbau und Lohnkürzungen sind unter allen Umständen zu vermeiden! Dazu bedarf es einer raschen Umsetzung bestehender Konzepte und einer umsichtigen Koordinierung von neuen Konzepten. Unsere Regensburger Erklärung soll hierfür wichtige Wegmarken setzen."
IG-Metall-Geschäftsführer Rico Irmischer betont: "Vom Stellenabbau in Regensburg sind viele Frauen betroffen, die Familie, Kindererziehung und Erwerbsarbeit unter einen Hut bringen müssen. Wenn ich mich tagsüber um Care-Arbeit kümmern muss, kann ich abends gut in solchen Schichten Geld verdienen".
Die Forderungen der Regensburger Erklärung sind:
Stopp des Stellenabbaus
zielgenaue und zukunftsorientierte Förderprogramme und Fördermittel für die Zulieferer in Bayern und Deutschland
Ausbau des Qualifizierungschancengesetzes des Bundesarbeitsministeriums
finanzielle Unterstützung von systematischer Qualifizierungsberatung bspw. durch Hochschulen und die Bundesagentur für Arbeit
Einrichtung eines bayerischen Transformationsbündnisses, in dem Unternehmen, Gewerkschaften, Politik und Wissenschaft eingebunden werden
Einrichtung eines Innovationsfonds für die Branche